Eine Umfrage eines mazedonischen Internetportals zeigt verheerende Zahlen für den amtierenden Bürgermeister der Hauptstadt Skopje Petre Shilegov. Zwei Drittel der Bürger sind bisher mit seiner Arbeit nicht zufrieden.
Siebzig Prozent der Bürger sind mit der Arbeit des Bürgermeisters der Stadt Skopje, Petre Shilegov, nicht zufrieden. Dies zeigt eine Umfrage, die das beliebte lokale Portal „Skopje Info“ in der vergangenen Zeit über ihr Nachrichtenportal durchgeführt hat, an der 1.250 Personen teilgenommen haben.
Von der Gesamtzahl der Teilnehmer gaben 875 an, mit der Arbeit des Bürgermeisters von Skopje nicht zufrieden zu sein, und 375 gaben an, mit den bisherigen Maßnahmen zufrieden zu sein.
Petre Shilegov, aus der aktuell stärksten Regierungspartei SDSM, wurde bei den Kommunalwahlen 2017 zum Bürgermeister gewählt. Er gewann mit 141.164 Stimmen und schlug seinen Gegner und damals amtierenden Bürgermeister Koce Trajanovski (VMRO-DPMNE).
Vor mehr als einer Woche sagte er in einem Interview mit dem Nachrichtenportal SDK „Sakam da kazam“, er plane, für eine zweite Amtszeit bei den Kommunalwahlen zu kandidieren, die laut Turnus im Herbst stattfinden sollten.
Viel versprochen, nichts davon gehalten aber um so mehr polemisiert
Während in Amtszeiten unter Bürgermeister der VMRO-DPMNE die mazedonische Hauptstadt Skopje in den vergangenen Jahren sein Gesicht deutlich veränderte, bleibt die bisherige Amtszeit von Shilegov eher von Polemik gekennzeichnet.
Allem voran die periodischen Ankündigungen zum "Abriss von Denkmälern und Bauten" aus dem Projekt Skopje 2014. Schon in der Wahlkampagne war dies Argument Shilegovs. Sobald er an die Macht kommen würde, würde man das "kriminelle Bauprojekt der VMRO" mit einer gründlichen Revision untersuchen, und das "vom Volk gestohlene Geld wieder zurückfordern".
Aber auch während seiner Amtszeit sind die Statuen, welche die Vorgängerregierung in Skopje platzierte, Gegenstand seiner Polemik. In einem Interview mit einer griechischen Zeitung, sagte Shilegov, Zitat:
„Skopje 2014 ist eine kriminelle Verschwörung der vorherigen Regierungspartei, angeführt von Nikola Gruevski. Ein Projekt, das nicht nur ihre autoritäre Mentalität widerspiegelt, sondern auch eine ernsthafte urbane und ästhetische Beleidigung unserer Hauptstadt darstellt “, sagte der Bürgermeister im April 2020 gegenüber dem griechischen Medium.
Das griechische Portal schreibt ergänzend zu dieser Aussage: Petre Shilegov zufolge wird er unmittelbar nach den Parlamentswahlen* auf grünes Licht von der Gemeinde des Zentrums von Skopje warten und dann mit der Dekonstruktion der Statuen beginnen. Abgesehen von den falschen Nachrichten, die vom Projekt „Skopje 2014“ gesendet wurden, ist es auch kostspielig, da laut der Gemeinde Skopje die Wartung der Statuen und der Brunnen 500.000 Euro pro Jahr erreicht.
*Anmerkung: Die Parlamentswahlen wurden im Sommer 2020 abgehalten.
Shilegov rudert schon seit Jahren mit den Galeeren
Eines der "Denkmäler" aus dem Projekt Skopje 2014 die Shilegov am häufigsten erwähnt, sind die Galeeren entlang im Zentrum der Stadt im Vardar. Man hat das Gefühl, jedes halbe Jahr rudert Shilegov erneut die Galeeren irgendwo hin.
Schon kurz nach Amtsantritt im November 2017, berichtete das britische Portal BIRN, welches man getrost "Regierungstreu" bezeichnen kann:
Der neue Bürgermeister der Hauptstadt, Skopje, sagt, die Zeit sei für die drei Fake Schiffe abgelaufen, die unter der letzten Regierung mitten im Fluss Vardar installiert wurden.
Im November 2020, also drei Jahre später, zitierte das Pro-Regierungsmedium Fokus genau am 05.11.2020 den Bürgermeister:
Wir sind dabei, zwei der drei Galeeren zu entfernen, wir sind dabei.
Sucht man in den Archiven dieser Medien, findet man eine ähnliche Aussage schon im November 2017 in einem Fernsehinterviews, das zeitlich mit der BIRN Berichterstattung zusammenfällt. Metak.mk berichtete und zitierte Shilegov wie folgt:
Der neue Bürgermeister der Stadt Skopje, Petre Shilegov, gab in einem Interview mit "Televizija 24" bekannt, dass er einen Anordnung zur Verlagerung der Galeeren im Fluss Vardar im Zentrum von Skopje unterzeichnet habe.
- Es ist geplant, die Schiffe zu versetzen. Sie sind unsicher, weil sie eine bestimmte Art von Damm darstellen, wenn das Flussbett des Vardar in den nächsten 100 Jahren für fließendes Wasser ausgelegt ist. Wenn größere Wässer kommen, kann der Fluss in Skopje überlaufen - sagte Shilegov.
Geschehen ist bisher, Ihr habt es richtig erraten, Nichts...
Kleine Beitrags-Kollektion zum Abschluss:
- Debatte um Luftverschmutzung in Skopje: Bürgermeister spielt Spiele, Umweltminister schläft
- Stadt Skopje entfernt Kinderattraktion aus dem Zentrum
- Neuer Bürgermeister schafft Touristen Wache in Skopje ab