Volkszählung in Mazedonien im April 2021 - sagt Zaev

Volkszählung

Es wird keine neue Verschiebung der Volkszählung geben, sie wird im April 2021 durchgeführt, Wie die mazedonische Presse meldet, "sei Premierminister Zoran Zaev entscheidend kategorisch und sagt es wird keine neue Verschiebung der Volkszählung geben, sie wird im April 2021 durchgeführt".

So zitieren die mazedonische Medien Zaev:

- Die Volkszählung wird im Jahr 2021 durchgeführt. Und Punkt. Wir haben es auf Ersuchen der Opposition auf 2020 für 2021 verschoben, noch bevor Covid-19 erschien. Wir als Land haben komplexere und kompliziertere Feldaktivitäten wie Wahlen durchgeführt. Wir können die Volkszählung im April durchführen. Es arbeitet nach den Standards und dem Management von Eurostat. Es wird von den Institutionen umgesetzt. In unserem Land ist es das Staatliche Statistische Amt.

Er betonte, dass die Volkszählung (bzw. die benötigten finanzielle MIttel) im Haushalt schon vorgesehen ist, was zusätzliches Personal bedeuten sollte.

- Das Statistische Amt spendete seine alten Computer an die Bildungseinrichtungen. Sie sind in voller Funktionalität nutzbar, daher erfolgt die Beschaffung neuer Geräte, die ein wesentlicher Bestandteil der Volkszählung und der gesamten Digitalisierung von Daten sein sollten, die für alle Institutionen sehr wichtig sind, sagte demnach Zaev.

Das Staatliche Statistische Amt Mazedoniens wird daher 5.650 Laptops für die bevorstehende Volkszählung im April 2021 anschaffen. Die mazedonische Öffentlichkeit kritisierte diesen Schritt, der den Steuerzahler in etwa 3,5 Millionen Euro kosten wird. 

Kurz davor hatte die Regierung beschlossen, das Schuljahr am 1. Oktober mit "Hybriden Unterricht" zu starten. D.h. ein Teil des Unterrichts wird in den Schulgebäuden stattfinden, jedoch werden auch Fächer Online gelehrt. Dies sei im Zuge der jetzigen Pandemie und der daraus entstanden Krise eine hohe finanzielle Belastung für die Bürger, die nun Computer für die Kinder für den Unterricht beschaffen müssen.

Letzte valide Volkszählung von 2001 - Abbruch wegen Manipulationen in 2011

Die letzte valide Volkszählung datiert aus dem Jahr 2001. Laut dem Turnus von zehn Jahren wurde im April 2011 eine neue Volkszählung gestartet die jedoch abgebrochen wurde. Als problematisch erwies sich die Erfassung der albanischen Minderheit. Diese hatte schon im Vorfeld der VZ2011 vehement darauf bestanden, im Ausland ansässige Albaner mit der Volkszählung (entgegen Eurostat Standards) zu erfassen.


Nachdem Manipulationen festgestellt wurden, u.a. wurden Aussiedler der albanischen Minderheit die im Ausland ansässig waren per Skype von Beamten der albanischen Minderheit systematisch erfasst, abgebrochen. Die westliche Medienlandschaft versuchte ein Bild zu fabrizieren, dass der damalige konservative Premierminister Nikola Gruevski und seine Regierung die Zahl der in Mazedonien ansässigen Albaner "mit Absicht nach unten drücken wolle". Jedoch zeigen Daten der letzten Jahre, dass insbesondere die albanische Minderheit nach der Visabefreiung massenhaft in EU Staaten auswandert. Auch, laut Eurostat, ist das mazedonische Verwaltungsgebiet Polog (Poloshki Region) stark von Geburtenrückgang betroffen. Dort wo traditionell die albanische Minderheit stark vertreten ist. Ein weiterer Punkt, die Roma Gemeinschaft Mazedoniens ist zunehmend mittlerweile selbst politisch aktiv und begibt sich nicht mehr unter der Obhut der Parteien der albanischen Minderheit.

Die Parteien der albanischen Minderheit Mazedoniens erkannten die Gefahr, laut den letzten validen Daten (die an sich umstritten sind, aufgrund kosovarischen Zuzugs nach dem Kosovokrieg) lebten demnach etwas über 25 Prozent Albaner in Mazedonien.

Laut dem Ohrider Abkommen aus dem Jahr 2001 (welches auf Grundlage der Daten der VZ2001 basiert), genießt die in Mazedonien lebende Minderheit welche mehr als 25 Prozent der Bevölkerung ausmacht, bestimmte Sonder-Rechte wie das doppelte Stimmrecht, genannt Badinter Prinzip. 

Laut aktuellen Schätzungen soll die albanische Minderheit in Mazedonien aktuell etwas weniger als 20 Prozent betragen. Bei einer regulären Volkszählung der im Land lebenden Bürger Mazedoniens, würde die albanische Minderheit Gefahr laufen, die Sonder-Rechte die man mit dem Ohrider Abkommen zugesprochen bekommt, wieder verliert.

Daher ist es abzusehen, dass im Vorfeld der nun angekündigten Volkszählung 2021, die Parteien der albanischen Minderheit versuchen werden eine Erfassung der im Ausland lebenden Albaner zu erwirken. Üblicherweise werden bei Volkszählungen im europäischen Raum Aussiedler, welche länger als sechs Monate einen Wohnsitz im Ausland haben, nicht mehr in der Volkszählung erfasst.