Mazedonische Regierung kündigt erstmals Pachtverträge mit ausländische Investoren

Innerhalb weniger Wochen kündigte die mazedonische Regierung zwei Verträge über langfristige Pacht von Bauland unter günstigen Bedingungen mit ausländischen Investoren über die Direktion für technologisch-industrielle Entwicklungszonen, berichtet das mazedonische Wirtschafts-Portal Faktor.

Letzte Woche erteilte demnach die Regierung in Skopje der Direktion die Erlaubnis, den Vertrag mit dem Pharmaunternehmen Sagem zu kündigen, das 20 Millionen Euro in der Gemeinde Ilinden investieren sollte. 

Mit dem albanischen Investor wurde 2018 eine Vereinbarung unterzeichnet, als auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurde, dass der Investor in zwei Phasen investieren und 300 Arbeitsplätze schaffen werde. Später gab es eine feierliche Zeremonie mit Regierungsbeamten für den obligatorischen Baubeginn.

Regierung Skopje

Zwei Wochen zuvor war beschlossen worden, wie Faktor berichtet, auch den Vertrag mit Kessler zu kündigen. Das deutsche Unternehmen, das 150 hochqualifizierte Arbeitsplätze in der Industriezone Bunardzik (ebenfalls Gemeinde Ilinden) angekündigt hat, wird wahrscheinlich noch Elektromotoren im gemieteten Gebäude in Ilinden produzieren. Die Einigung mit Kessler wurde Ende 2017 erzielt und 150 Stellen wurden einst ausgeschrieben.

Dies ist das erste Mal, dass der Staat Landpachtverträge mit ausländischen Investoren gekündigt hat, und dies geschieht nun zweimal innerhalb eines Monats. Es bleibt bis zum Ende unklar, ob sich die Covid-Krise auch auf die scheinbar interessierten Investoren ausgewirkt hat. Laut Gesetz endet der Mietvertrag, wenn sie nicht innerhalb von neun Monaten mit dem Bau der Anlagen beginnen.

Im Zuge der Coronavirus-Pandemie im Land, verbucht man bei den ausländischen Direktinvestitionen rote Zahlen, d.h. die Nationalbank verzeichnete im April, Mai und Juni sogar einen Abfluss (ein Minus!) von 9,3 Millionen Euro

Im ersten Halbjahr beliefen sich die gesamten Direktinvestitionen des Landes auf 122,6 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr war die Situation mit 326,2 Millionen Euro an Auslandsinvestitionen besser. Aber es ist noch lange nicht zwei Jahre her, als ein Rekord von 624,5 Millionen Euro verzeichnet wurde.

Reggie & Sons aus den USA, Cemtag Lightning aus der Türkei, Dogan Otomotiv, ebenfalls aus der Türkei, Balkanlar Plastic, Zenit aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Malhotra aus Indien haben Investitionen angekündigt, die vor einigen Monaten einen Pachtvertrag unterzeichnet haben.

QUELLE: Faktor (Mazedonisch), übersetzt von mazedonien-news.mk