Überwiegende Mehrheit der Bulgaren ist gegen die Eröffnung von EU-Beitrittsverhandlungen mit Mazedonien "bis die historische Vergangenheit anerkannt wird", berichten mazedonische Medien unter Berufung auf die bulgarische Nachrichtenagentur BGNES.
Die überwiegende Mehrheit der Bulgaren (83,8 Prozent) ist gegen eine bulgarische Unterstützung für Mazedonien für die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, bis eine Einigung über die historische Vergangenheit erzielt wird.
Dies zeigen die Daten aus der soziologischen Forschung von "Alfa Research", berichtete die Nachrichtenagentur BGNES.
Nur 10,2 Prozent der Bulgaren glauben, dass ihr Land Mazedonien auf dem Weg in die EU unterstützen sollte, unabhängig von seiner Einstellung zu den "Fakten über die historische Vergangenheit Bulgariens", während 5,9 Prozent antworteten, dass sie sich nicht in dieser Frage entscheiden können.
Die Forschung suchte nach Antworten auf die Haltung der Bulgaren zu zwei wichtigen Fragen im Zusammenhang mit der mazedonischen Identität und Sprache.
Mehr als die Hälfte der Befragten (54,10 Prozent) ist der Meinung, dass Bulgarien die moderne mazedonische Identität nur dann anerkennen sollte, wenn Mazedonien anerkennt, dass "sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die überwiegende Mehrheit seiner Bevölkerung als Bulgaren definiert hat".
Fast ein Drittel (29,5 Prozent) ist gegen die Anerkennung einer eigenen mazedonischen Identität, und nur 6,10 Prozent sind der gegenteiligen Meinung. 10,2 Prozent gaben an, keine Meinung zu haben und sich nicht für das Problem zu interessieren.
Die überwiegende Mehrheit ist auch der Ansicht, dass Bulgarien sich bereit erklären sollte, Verhandlungen über die EU-Mitgliedschaft Mazedoniens aufzunehmen, wenn Mazedonien die "anti-bulgarische Haltung aufgibt, auf der es seine moderne Identität aufbaut, und die bulgarische Identität von Wiederbelebern wie den Miladinov-Brüdern oder Revolutionären wie Goce Delčev leugnet".
Eine solche Position wird von 67,2 Prozent voll unterstützt, während 15,8 Prozent anders denken. 17 Prozent der Befragten Bulgaren haben keine Meinung dazu.
76,1 Prozent der Befragten verbanden Bulgariens Einverständnis, Verhandlungen über die Entfernung von Texten aus Lehrbüchern und Denkmälern aufzunehmen, die sich auf den "bulgarischen faschistischen Besatzer" im Zusammenhang mit dem bulgarischen Einmarsch in Mazedonien während des Zweiten Weltkriegs beziehen. Diese Anfrage wird von 10,5 Prozent nicht unterstützt und 13,4 Prozent haben dazu keine Meinung.
QUELLE: Lokalno (Mazedonisch)