Laut den neusten Daten von Transparency International steigt die Korruption in Mazedonien. Bisher hatte die Regierung stets versucht die Vorgänger dafür verantwortlich zu machen.
Der Transparency International Corruption Perceptions Index (CPI) für das vergangene Jahr 2020 zählt Mazedonien und Bosnien und Herzegowina zu den Ländern der Welt, in denen sich der Korruptionszustand verschlechtert.
Die beiden Balkanländer belegen auf einer Liste von 180 Ländern den 111. Platz, eine Position, die sie mit Panama und der Mongolei teilen. Mazedonien ist somit im Vergleich zu 2012 um acht Plätze gesunken. 2016 hatte die jetzige Regierung unter der SDSM und Zoran Zaev das Ruder im Land übernommen. Sie hatten versprochen die "schlimme Korruption unter dem Gruevski Regime zu beseitigen". Unter dem Motto 'Nema pravda nema mir' (Kein Rechtsstaat, keine Ruhe) hatte Zaev und die SDSM zusammen mit der "Bunten Revolution" in Mazedonien Massenproteste abgehalten. Doch die Zahlen sprechen nun für sich:
Mazedonien liegt mit 35 Punkten auf dem schlechtesten Rang der gesamten Balkan (Ex-YU) Region. Slowenien erreichte mit 60 Punkten die beste Position in der Region, gefolgt von Kroatien - 47, Montenegro - 45, Serbien - 38 und dem Kosovo mit 36 Punkten.
Beim Ranking selbst, steht Mazedonien so schlecht dar wie lange nicht mehr (siehe folgende Grafik). Der derzeitige 111 Rang in der Liste ist zugleich die schlechteste Platzierung in den letzten 25 Jahren.
Die weltweit "unantastbare Staaten" nach dem Korruptionswahrnehmungsindex sind Dänemark, Neuseeland, Finnland und andere westliche Länder mit einem hohen Grad an Demokratie.
Von Krieg, Gesetzlosigkeit und Diktatur betroffene Länder stehen ganz unten auf der Liste, darunter Syrien, Somalia und der Südsudan in diesem Bericht für 2020.
Dem Bericht zufolge drückte die Pandemie das vergangene Jahr ihren Stempel auf, enthüllte aber auch das dunkelste Gesicht der Korruption, deren Preis die Bürger leider mit ihrem Leben zahlen. Durch Korruption gelähmte Institutionen haben der skrupellosen Plünderung öffentlicher Mittel zum Nachteil einer angemessenen Gesundheitsversorgung Vorrang eingeräumt - schreibt die älteste mazedonische Tageszeitung Nova Makedonija.
Verwendete und zitierte Quelle: Nova Makedonija (mazedonisch)