EU setzt Mazedonien auf die 'Schwarze Liste'


 

Die EU hat aufgrund der wachsenden Zahl von Neuinfizierten im Land  beschlossen Einschränkungen für Passagiere aus Mazedonien zu empfehlen. Das letzte Wort liegt jedoch bei den Mitgliedstaaten.

Die EU hat den Mitgliedstaaten empfohlen, aufgrund der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den letzten Wochen Reisebeschränkungen für Mazedonien einzuführen. Außer Mazedonien, umfasst die neue "schwarze Liste" die Vereinigten Staaten von Amerika, Israel, Kosovo, Montenegro und den Libanon.

Eine solche Entscheidung ist jedoch für die Mitgliedstaaten nicht bindend, da die endgültige Entscheidung über Tourismusbeschränkungen von den nationalen Regierungen und nicht von Brüssel getroffen wird.

Der Europäische Rat aktualisiert die Länderliste anhand von Kriterien bezüglich der Infektionsrate in Nicht-EU-Ländern. Die Obergrenze für ein Land auf der „grünen Liste“ für Reisen liegt bei 75 Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen.

In Mazedonien überstieg die Inzidenz der Neuinfizierten in den letzten sieben Tagen 470 Personen pro 100.000 Einwohner, in der Vorwoche lag sie sogar noch höher. Nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten lag die Rate der Neuinfizierten in Mazedonien im Zeitraum vom 9. bis 22. August pro 100.000 Einwohner bei 538, eine der höchsten in Europa.

Reisen nach Deutschland

Die hohen Zahlen werden sicherlich die sogenannten nicht unbedingt notwendige oder touristische Reisen für mazedonische Staatsbürger in die Länder des Schengen-Raums erschweren, aber dies wird wahrscheinlich nicht für alle potenziellen Reiseziele gelten. Deutschland zum Beispiel führt seit dem 22. August Mazedonien schon (wieder) als Hochrisikoland an, Reisen sind aber weiterhin erlaubt. Länder oder Regionen, in denen die Neuinfektionsrate über einen Zeitraum von zwei Wochen 100 Personen pro 100.000 Einwohner überschreitet, gelten als Hochrisikoländer.

Die größten Einschränkungen werden möglicherweise den Ungeimpften und denjenigen auferlegt werden, die keine Beweise dafür haben, dass sie sich mit dem Virus infiziert haben. Nach dem Regelwerk, das das Robert-Koch-Institut in Zusammenarbeit mit der Regierung herausgegeben hat, sind nämlich alle Reisenden über 12 Jahre, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben, verpflichtet, sich bei der Ankunft in Deutschland für die Dauer von zehn Tagen zu isolieren.

Die Quarantäne kann vorzeitig beendet werden, wenn auf dem Internetportal zur Einreise nach Deutschland (https://www.einreiseanmeldung.de) eine Bestätigung einer Coronavirus-Infektion, ein Nachweis über zwei Impfdosen oder ein negativer PCR-Test vorgelegt wird. Die Pflicht zur Online-Registrierung auf dem genannten Portal gilt ausnahmslos für alle Reisenden, unabhängig davon, wie sie einreisen. Wenn einer dieser Beweise vor der Einreise online eingereicht wird, besteht keine Notwendigkeit für eine Quarantäne. Ansonsten hat jeder Passagier die Möglichkeit, sich im Land testen zu lassen, frühestens jedoch fünf Tage nach Einreise.

Andere Regeln

In allen anderen EU-Mitgliedstaaten variieren die Regeln von Land zu Land. Griechenland beispielsweise hat bereits angekündigt, zusätzliche Grenztests für Touristen aus Mazedonien einzuführen, für die die über keinen Impfpass oder eine Bestätigung einer Genesung verfügen. Für die Einreise in die meisten EU-Staaten ist es erforderlich, vorab ein Formular auszufüllen, das die Grunddaten des Wohnsitzes und den Nachweis über Impfungen, vergangene Viren- oder PCR-Tests enthält.

QUELLE: DW auf Mazedonisch "Дали патувањето во ЕУ повторно ќе се искомплицира за македонските граѓани?" vom 30.08.2021