Waldbrände wüten weiter in Mazedonien - Erstes Opfer bei Kumanovo

 Die Waldbrände in Mazedonien wüten weiter. Nach Kocani, brannte es wie schon drei Tage davor in Pehcevo nahe der bulgarischen Grenze weiter. Auch im Norden Mazedoniens bei Kumanovo wüteten die Flammen nun seit einigen Tagen. Dort beklagt man jetzt das erste Opfer.


Nachdem die Waldbrände bei Kocani als auch Gevgelija unter Kontrolle gebracht wurden, brannte es in Pehcevo und bei Kumanovo weiter. Dort spitzte sich die Lage am Mittwoch zunehmend zu. In Pehcevo kamen fünf Hubscharuber für Löschungsarbeiten zum Einsatz, vier davon sandte das benachbarte Serbien nach Mazedonien. Diese wurden aber nach kurzer Zeit abgezogen, die Hitze habe einen Einsatz unmöglich gemacht, hieß es von offizieller Stelle.

Auch in der Nähe, bei Delcevo, brannte es und das Feuer näherte sich den Dörfern, lokale Anwohner konnten aber das schlimmste bisher abwenden. Erschwert wurden die Löscharbeiten im Dorf Umlena und bei Robovo, wegen des schwerzugänglichen Terrains.

Dramatisch war und ist die Lage auch bei Makedonski Brod.

Auf sich allein gestellt waren dagegen die Bewohner von Celopek bei Staro Nagoricane, nahe Kumanovo und dem megalithischen Observatorium Kokino. Dort vernichteten die Flammen etliche Häuser und Wochenendhäuser, sowie die Dorfschule. In einem Haus musste man das erste Opfer beklagen, eine Frau mittleren Alters hatte sich versucht im Haus vor den Flammen zu verstecken, und konnte nicht mehr rechtzeitig gerettet werden. Laut ihrem Lebenspartner "war niemand da um zu helfen". Die Frau, und die wenigen Tiere die sie besaßen kamen in den Flammen um.


"Stojanka war im Zimmer. Ich konnte ihr nicht helfen. Es gab Tiere, es ist nichts mehr übrig. Niemand hat geholfen. Als alles brannte, dann kamen sie. Jetzt habe ich nichts, weder Brot noch Wasser, Tabletten“, sagte Boris, der mit Stojanka zusammenlebte, berichtete der Sender TV24 (Youtube Link).

Skandal um Löschflugzeuge

Im Jahr 2010 hatte die ehemalige Regierung unter Nikola Gruevski drei Löschflugzeuge gekauft. Diese sind allerdings in den letzten zwei Jahren nicht mehr im Einsatz. Wie die mazedonische Presse meldete, wurden diese nicht serviciert. "Mazedonien besitzt Löschflugzeuge die im Hangar stehen" lauteten die Schlagzeilen. Die Kosten für die Instandhaltung soll jährlich rund 400.000 Euro betragen. Frühestens Oktober soll ein Flugzeug wieder einsatzbereit sein.

Im gleichen Jahr 2010 wurden auch 25 neue Löschfahrzeuge angeschafft und unter 19 Gemeinden verteilt. Dies war seither die letzte Anschaffung von Löschmaterial im Land.


Krisenzustand soll ausgerufen werden

Der Vorstand des Krisenzentrums Mazedoniens beschloss in einer Sitzung am Mittwochabend, der Regierung zu empfehlen, für 30 Tage den landesweiten Krisenzustand auszurufen, nachdem sie einem Vorschlag der Bewertungsgruppe zugestimmt hatte.

Der Vorstand beschloss, die Erklärung des Krisenzustands für 30 Tage zu empfehlen, und morgen früh um 08:30 Uhr wird eine Regierungssitzung abgehalten und die Entscheidung angenommen, sagte Premierminister Zaev gegenüber TV21.

Slowenien schickt 16 Feuerwehrfahrzeuge und 46 Feuerwehrleute nach Mazedonien

Bis spätestens Donnerstag sollen 16 Feuerwehrfahrzeuge und 46 Feuerwehrleute aus Slowenien in Mazedonien eintreffen, um die Löscharbeiten zu unterstützen, teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in einer Pressemitteilung mit.

In einem Telefonat zwischen Verteidigungsministerin Radmila Shekerinska und ihrem slowenischen Amtskollegen Matej Tonin wurde am Dienstag Hilfe bei der Bekämpfung von Waldbränden vereinbart.

Ich hoffe, es gelingt Ihnen, die Brände so schnell wie möglich zu löschen“, schrieb Tonin Shekerinska und informierte sie über die schnelle Reaktion des Verbündeten Mazedoniens, heißt es in der Pressemitteilung. Auch aus Bulgarien soll Hilfe eintreffen, obwohl das Land selbst von Waldbränden betroffen ist werden diese bei Pehcevo die Löscharbeiten unterstützen.