Handball EM 2022: Mazedoniens starker Auftritt gegen Slowenien nicht belohnt

 Zum Auftakt der EHF EURO 2022 traf Mazedonien auf den viertplatzierten der letzten EM, Slowenien. Das ersatzgeschwächte Team verfehlte nur eine knapp eine Überraschung.

Schlechte Nachrichten aus dem Lager der Mazedonier gab es unmittelbar vor der Partie, Kapitän und Trainer Kiril Lazarov hatte sich im Abschlusstraining verletzt und die Vorrunde, vielleicht auch sogar das ganze Turnier verpassen. Trotz dem herben Verlust der mazedonischen Handball Legende zeigte das Team eine sehr gute Vorstellung. Leider wurde der gute Kampf gegen den Favoriten nicht belohnt, Slowenien behielt mit 27:25 knapp die Oberhand.

Beim Auftaktspiel in Gruppe A waren somit die Rollen klar verteilt: Slowenien, von manchen als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt, war klar favorisiert. Diesen Eindruck stellten die Mazedonier zunächst aber radikal auf den Kopf: das Team von Spielertrainer Kiril Lazarov führte nach sechs Minuten mit 3:0.

Die Slowenen kamen danach aber immer besser ins Spiel, waren griffig in der Deckung und spielten schnell und konsequent nach vorne. Auch Joze Baznik im Tor des Favoriten wurde zu einem Faktor - das 4:4 war die logische Konsequenz (9.). Danach setzten sich die in blau spielenden Slowenen weiter ab, krönten ihren 6:0-Lauf mit dem 7:4 (12.). Das Tor gelang Blaz Blagotinsek mit einem sehenswerten Dreher. Die Underdogs nahmen daraufhin ihre erste Auszeit, die auch Wirkung zeigte.


Mit Filip Kuzmanovskis Tor zum 8:8 waren die Verhältnisse wieder ausgeglichen, es entwickelte sich ein hochspannendes und intensives Spiel (19.). Inzwischen hatte der mazedonische Torwart Martin Tomovski dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt, parierte immer wieder hochkarätige Chancen der Slowenen. Diese legten zumeist vor, Mazedonien zog nach - kurz vor der Pause setzte sich der Halbfinalist von 2020 dann allerdings nochmal ab. Ein 3:0-Lauf führte zum 13:10, das auch den Halbzeitstand darstellte. Das 13:11 der Mazedonier war nämlich nach der Pausensirene gefallen, wie die Schiedsrichter mithilfe des Videobeweises entschieden.

Nach der Pause startete Slowenien blitzartig: dem 15:12 (32.) folgten zwei Treffer ins leere Tor der Mazedonier (17:12, 34.). Doch plötzlich entglitt den Favoriten die Kontrolle gegen das aggressive Spiel der Rot-Gelben, die von ihren Fans lautstark von der Tribüne angefeuert wurden. Dem slowenischen 19:15 (36.) folgten drei Tore zum 19:18, das Spiel war wieder offen (39.). Eine Viertelstunde vor Schluss sah der Slowene Matic Suholeznik seine dritte zwei-Minuten-Strafe und musste das Feld verlassen: die Anzeigetafel zeigte ein 20:18 - beide Teams hatten zahlreiche Chancen vergeben.

Das erste Tor der Crunchtime erzielte Cvetan Kuzmanoski für Mazedonien: mit dem 22:20 per Siebenmeter ließ der Außenspieler so wieder Hoffnung aufkeimen. Dem folgte kurz darauf der Anschlusstreffer, diesmal traf Kuzmanoski aus dem Spiel heraus (23:22, 53.). Dem ließen die Favoriten jedoch zwei Treffer folgen, beim Stand von 25:22 schien der Sieger festzustehen (55.). Doch die Rot-Gelben wollten sich nicht aufgeben, kamen immer wieder in Reichweite. Besonders das 26:24 durch Stojanche Stoilov war sehenswert: der Kreisläufer stibitze den Ball am gegnerischen Kreis und überwand Joze Baznik. Dennoch jubelten am Ende die Slowenen - mit 27:25.

Am Samstag ab 18 Uhr steht das nächste "Balkan-Duell" für Mazedonien an, dann trifft man auf Montenegro. Die Montenegriner verloren ihr erstes EM Spiel gegen Dänemark klar mit 30:21.

Spielbericht von handball-world.news