Organisiert von der Vereinigung „Vergessene Mazedonier“ und in Anwesenheit hochrangiger Beamter der Stadtverwaltung der Gemeinde Bondy in Paris und Vertretern der Familie Pinel wurde eine Gedenkfeier zum 91. Todestag des mazedonischen Wissenschaftlers und Soziologen Dr. Anastas Kocarev abgehalten.
Ein Gedenkgottesdienst für den berühmten mazedonischen Arzt aus Ohrid wurde von Pater Daniel Stojcevski, Priester im MOC "St. Cyril and Methodius" in Paris, zelebriert, und die Anwesenden würdigten die Verlobte von Dr. Kocarev - Cecile Pinel und legten einen Kranz nieder an ihrem gemeinsamen Grab.
An der Gedenkfeier nahm auch Genevieve Brune teil, Tochter von Cecile Pinel, als einzige Nachfahrin und Repräsentantin der Familie, die zweifellos den größten Beitrag dazu geleistet hat, dass Kocarev in ihrem Familiengrab und damit dem Grab, das bis heute erhalten bleibt, beerdigt wurde.
Der Vorsitzende des Vereins „Vergessene Mazedonier“ Zlatko Nikolovski verglich in seiner Rede die Geschichte von Kocarev und Pinel mit „den Errungenschaften ihrer Zeitgenossen und Mitarbeiter Pierre und Marie Curie und die vierjährige Dauer ihrer Beziehung war voller Hoffnung für ihre Zukunft . „Durch den Willen des Schicksals hat der Tod sie getrennt und diese beiden Hauptfiguren der heutigen Feier, die hier im selben Grab ruhen, wieder vereint“, sagte Zlatko Nikolovski.
Die französische Delegation bestand aus dem Bürgermeister der Gemeinde Bondy und einem Mitglied des Pariser Regionalrats Stephen Hervé, der von Otman Asadi, Stadtrat für Kultur und Gedenken, und Ani Gito, der Leiterin für politische Beziehungen der Gemeinde, begleitet wurde.
Bürgermeister Hervé sprach über die Bedeutung von Dr. Kocarev und seinen Beitrag auf dem Gebiet der Medizin nicht nur in Frankreich, sondern für die Menschheit im Allgemeinen.
„Dr. Kocarev widmete sich mit seiner wissenschaftlichen Arbeit dem Problem der Diagnose und Behandlung von Krebs mit Radium. Er kombinierte diese Forschungen in enger Zusammenarbeit mit Marija Kiri-Sklodovska, die zu dieser Zeit Professorin und Direktorin des Radiumlabors an der Sorbonne-Universität in Paris war. Dr. Anastas Kocarev war einer der Pioniere der Strahlentherapie und Radiographie und der erste Wissenschaftler weltweit, der eine Röntgenaufnahme eines Krebspatienten machte. Diese menschliche Größe und dieser wissenschaftliche Beitrag ruhen hier in unserer Gemeinde", betonte der Bürgermeister von Bondy, Stephen Hervé, und stellte die Arbeit von Dr. Kocarev auf das höchste Podest in der Gemeinde Bondy.
Der Präsident der Mazedonischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Ljupcho Kocarev, der ebenfalls aus der berühmten Ohrid-Familie Kocarev stammt, richtete ein Grußwort an die Veranstaltung. In der Mitteilung beschrieb der Präsident von MANU Ljupcho Kocarev die Arbeit von Dr. Anastas Kocarev als „zeitlos und unsterblich“, indem er den großen römischen Dichter Horace zitierte, der, wenn er über seine Arbeit nachdenkt, sagt, dass nach seinem Tod „ich nicht vollständig sterben werde “ (Non omnis moriar). Akademiker Ljupcho Kocarev fügte hinzu, dass „heute die Zeit ist, zu sprechen, laut zu sein und dieselbe einigende Kraft von Anastas Kocarev zu unterstützen, der einst alle mazedonischen Gesellschaften in der Schweiz und darüber hinaus für den sozialen und spirituellen Frieden und das Überleben der Mazedonier vereinte.“
Anastas Kocarev, in der Weltwissenschaft auch als Anastas Kotzareff bekannt (geboren in Ohrid, 5. Mai 1889 - verstorben in Genf, Schweiz, 29. März 1931) war ein mazedonischer Arzt und Onkologe. Kocarev war einer der ersten, die an der Erforschung und Behandlung von Krebs arbeiteten und forschten. Er war auch politisch aktiv und gründete in Genf die Gesellschaft "Macedonia", 1918 vereinigte er in der gemeinsamen mazedonischen Gesellschaft für ein unabhängiges Mazedonien weitere mazedonische Vereine und Gesellschaften aus Zürich und Lausanne.
Einen ausführlichen Beitrag über Kocarev findet Ihr auf unserem Makedonien Geschichte Blog, direkter Link hier: Einer der ersten Krebsforscher war Mazedonier - Anastas Kocarev
