Slowenien hat Mazedonien Schutzausrüstung im Wert von 110.000 EUR gespendet, um das Land bei der Bekämpfung des neuen Coronavirus zu unterstützen, teilte das slowenische Verteidigungsministerium am Freitag mit. In Mazedonien gerieten Position und Opposition wegen der Spende in Streit.
Das Paket für das mazedonische Innenministerium enthält 100.000 Schutzmasken und 100.000 Schutzhandschuhe, berichtete die mazedonische Presseagentur MIA.
"Die Spende kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Ich möchte dem slowenischen Premierminister Janez Janša und unseren slowenischen Freunden danken. Jede Spende zählt und hilft unseren täglichen Bemühungen, rund um die Uhr arbeitende Polizisten zu schützen, die dem Infektionsrisiko ausgesetzt sind mit dem neuen Coronavirus", sagte Innenminister Nakje Chulev, der heute die Lieferung am Flughafen Skopje angenommen hat.
Der slowenische Botschafter in Mazedonien, Milan Jazbec, war ebenfalls anwesend. "Ich fühle mich geehrt, dass wir das erste EU- und NATO-Mitglied sind, das eine bilaterale Spende an die Polizei geleistet hat", wurde er von MIA zitiert.
Nach Angaben des slowenischen Verteidigungsministeriums hat Slowenien auf eine Bitte um Hilfe reagiert, die Mazedonien angesichts der Coronavirus-Pandemie über den EU-Katastrophenschutzmechanismus bearbeitet hat.
Chulev sagte, sein Ministerium konzentriere sich derzeit darauf, die Umsetzung von Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus im Land zu überwachen und genügend Schutzausrüstung für seine Mitarbeiter bereitzustellen.
Nach Angaben des mazedonischen Gesundheitsministeriums wurden im Land bisher 430 Coronavirus-Infektionen registriert, während 12 Menschen starben.
Position und Opposition wegen der Spende in Streit
Ein regelrechter politischer Streit inmitten der Coronavirus Krise entbrannte in Mazedonien nachdem Slowenien die Lieferung nach Skopje sandte. Der Kopf der größten Oppositionspartei VMRO-DPMNE Hristijan Mickoski schrieb auf seinem öffentlichen Social-Media Profil, dass er den slowenischen Ministerpräsidenten kontaktierte und um Hilfe bat. Natürlich bedankte er sich bei dem slowenischen Premier, dem slowenischen Staat und der slowenischen Nation für die Hilfe.
Wie Mickoski sagt, habe er Janez Janša über die derzeitige Coronavirus Situation in Mazedonien aufgeklärt und um Hilfe gebeten. Daraufhin hat Janša das slowenische Außenministerium angewiesen ihre mazedonische Kollegen zu kontaktieren und eine Spende auf den Weg nach Skopje zu bringen.
Währenddessen veröffentlichten Regierungsnahe Medien Mitteilungen, als auch die stärkste Regierungspartei SDSM um Kopf Zoran Zaev über ihre Pressesprecher, dass "Mickoski lüge, die Spende sei in Absprache mit Slowenien und dem EU Krisenmanagement organisiert worden", (siehe Screenshot oben, Pressemeldung der SDSM veröffentlicht in fokus.mk).
Daraufhin prasste eine "Entrüstungswelle" der Sympathisanten der SDSM über Mickoski her, er wurde unter anderem beschuldigt Fake News zu verbreiten und das gerade jetzt, wo schon allgemeine Unsicherheit herrsche.
Allerdings schrieb der slowenische Premier Janez Janša am Sonntag Vormittag auf seinem Twitter Profil, dass die Spende tatsächlich nach telefonischem Hilferuf von Mickoski von ihm in die Wege geleitet wurde. Die SDSM verstummte danach, weder bedankte man sich bei dem Spender, noch beim Initiator der Spende...