Die bulgarischen Behörden drängen auf ein Ende der „Diskriminierung“ der bulgarischstämmigen Minderheit in Mazedonien. Präsident Rumen Radev diskutierte das Thema am gestrigen Montag auch mit seinem österreichischen Amtskollegen Alexander Van der Bellen.
Die Führung in Sofia pocht seit längerem auf eine einheitliche Position zur gemeinsamen Geschichte, zum Ursprung der mazedonischen Sprache und auf Garantien gegen künftige territoriale Ansprüche Mazedoniens gegenüber Bulgarien.
Präsident Radew teilte am Montag in Wien mit, man erwarte von den Behörden in Skopje einen „klaren politischen Willen“ zur Umsetzung des 2017 unterzeichneten Nachbarschaftsabkommens.
„Obwohl Skopje behauptet, die EU-Beitrittskriterien zu erfüllen, erleben wir immer noch eine systematische Verletzung der Rechte der Bürger Mazedoniens bulgarischer Herkunft und deren Diskriminierung. Es gibt nach wie vor Hassrede gegen Bulgarien in Schulbüchern und im öffentlichen Raum. Der Fortschritt und die Lösung dieser Fragen hängt ausschließlich von der Politik Mazedoniens ab. Bulgarien hat wiederholt seine Bereitschaft bekundet, einen konstruktiven und offenen Dialog zu führen,“ sagte Radew.
Der mazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev betonte seinerseits, Mazedonien sei bereit, Bulgarinnen und Bulgaren ebenso wie alle anderen nationalen Minderheiten im Land gleichberechtigt in die Verfassung aufzunehmen. Dies könne jedoch erst kurz vor dem Beitritt des Landes zur Europäischen Union geschehen.
Der andere EU-Beitrittskandidat Albanien erkennt die Existenz einer bulgarischen Minderheit auf seinem Territorium bereits seit drei Jahren an. In Mazedonien hat es eine solche Anerkennung bisher tatsächlich nicht gegeben – obwohl fast 100.000 mazedonische Staatsbürger:innen ihre bulgarische Herkunft erklärt und bulgarische Zweitpässe erhalten haben.
QUELLE: Euroactiv. Anmerkung, der Artikel wurde1:1 übernommen, der Autor des nicht-objektiven Artikels ist der Bulgare Krassen Nikolov.