Einen Tag nach der Tragödie in Tetovo (wir berichteten gestern Abend über den Vorfall), gibt es die ersten offiziellen Zahlen über die Opfer, aber auch geretteten Patienten.
Bei dem schrecklichen Brand, in einem "modularen Plastik Bau", sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen, bestätigten heute die Behörden.
Die Ermittlungsbehörden haben Autopsien zur Identifizierung aller Leichen angeordnet, teilte die Staatsanwaltschaft in Skopje am Donnerstag am frühen Morgen mit. Es wird auch Untersucht, "ob es weitere Tote gibt", heißt es von dort.
Der Brand war am Mittwoch Abend kurz nach 21 Uhr in der Behelfsklinik in der Stadt Tetovo im Nordwesten Mazedoniens ausgebrochen.
Premierminister Zoran Zaev schrieb auf Facebook über eine "großen Tragödie". Das Feuer sei durch eine Explosion ausgelöst worden, sagte er, um danach zu erwähnen, dass die Ursachen noch ermittelt werden.
"Das Feuer wurde gelöscht, aber auch viele Menschenleben wurden ausgelöscht", schrieb Zaev.
Wie der private Sender TV Telma unter Berufung auf Einsatzkräfte und Augenzeugen berichtete, breiteten sich die Flammen in der Container-Anlage des Notkrankenhauses in Windeseile aus. Aufgrund der enormen Temperatur sollen sogar die Wasserrohre aus Metall geschmolzen sein.
Nach Angaben der Feuerwehr war das Feuer am späten Mittwochabend ausgebrochen, der Notruf ist um 21:02 Uhr eingegangen. Die Einsatzkräfte brauchten demnach rund 45 Minuten, um den heftig wütenden Brand zu löschen.
Der Bau der Corona-Station vor dem Krankenhaus in Tetovo hatte im Dezember begonnen. Jedoch gab es Probleme bei der Übergabe. Mazedonische Medien meldeten im April "der Bau ist fertig, aber noch nicht in Betrieb während Covid-Patienten sterben". Als Firma die den Bau leitete fungiert die Firma "Brako" vom ehemaligen Ex-Vizepremier und Geschäftsmann Kocho Angjushev.
Die Klinik war im modularen Baukastenformat aufgebaut worden. Dies habe dazu geführt, dass das Feuer sich so stark ausgebreitet habe, sagte der stellvertretende Feuerwehrchef von Tetovo, Sasho Trajchevski, einem örtlichen Fernsehsender. Es sei viel Plastik verbrannt. "Wir haben Opfer rausgeholt, während wir die Flammen gelöscht haben."
Wie mazedonische Medien berichteten, darunter der staatliche Informationsdienst MIA, seien 26 Patienten im Zentrum untergebracht, 12 davon konnte man retten. Man gehe aber davon aus das es noch weitere Opfer gibt. Am späteren Abend am Unglückstag wurde auch spekuliert das Personal unter den Opfer sich befinden.
Unterdessen hat der Stadtrat von Tetovo eine dreitägige Trauer angeordnet. Am Mittag schloss sich auch die Regierung an und verordnete eine dreitägige Staatstrauer.
UPDATE: Deutsche Experten ermitteln Brandursache im Covid-Zentrum Tetovo