Die EHF EURO 2022 ist für Mazedonien De Facto schon zu Ende. Im zweiten Gruppenspiel unterlag man Montenegro und hat damit keine Chance mehr auf die zweite Runde. Zeigte man zum Auftakt gegen Slowenien trotz Niederlage ein gutes Spiel, war das Spiel gegen Montenegro von mazedonischer Fahrlässigkeit geprägt.
Den Anfang des Spiels verschlief Mazedonien vollends und Montenegro dominierte die erste Viertelstunde. Mazedonien kam dann in den zweiten 15 Minuten besser ins Spiel, auch begründet durch einige schwache Abschlüsse des Gegners gegen eine verbesserte Deckung.
Nach dem Halbzeitstand von 16:17 für Montenegro glich Mazedonien aus, schaffte aber nicht eine Wende und lief auch im zweiten Spielabschnitt ständig einem Rückstand hinterher. Montenegro behielt in einem teils chaotischen Duell mit 28:24 die Oberhand.
Mazedonien begannen sehr nervös. Zwar fanden sie gegen die offensive Abwehr der Montenegriner Lösungen und kamen zu Abschlüssen, doch diese gingen anfangs nicht Richtung Tor. Hinzu kamen technische Fehler. Montenegro nutzte die Fehler und die augenscheinliche Hektik des Gegner zu einer 4:0-Führung, wobei sich Milos Vujovic auszeichnen konnte, der vier der ersten sechs Treffer Montenegros setzte, das zu Beginn dieses Balkan-Duells klar die Nase vorn hatte.
Mazedonien gelang es nach den anfänglichen Problemen kurzzeitig, die Situation zu verbessern und Serafimov sowie Georgiev in Wurfpositionen zu bugsieren, um den 3:5-Zwischenstand (8.) zu erwirken, doch fünf Minuten später buzzerte der vor einem Jahr als Nationaltrainer benannte Kiril Lazarov zur ersten Auszeit. Filip Mirkulovski zeigte nach der Unterbrechung beim 4:8 erstmals sein Können, aber Montenegro brauchte erneut nur kurze Zeit, um über Grbovic vom Kreis zu erhöhen.
Kurz vor der Pause nutzte Mazedonien, nach einer Parade des eingewechselten Nikola Mitrevski, die Chance auf den 16:17-Anschlusstreffer. Stuttgarts Zarko Peshevski wurde in Szene gesetzt, konnte aber nicht regelgerecht abschließen. Nach dem Neuaufbau des Angriffs setzte sich Cvetan Kuzmanoski mit schnellem Antritt kraftvoll durch. Bei diesem Spielstand blieb es bis zur Sirene, denn beide Teams schlossen ihre letzten beiden Angriffe der ersten Periose nicht erfolgreich ab.
Nach dem Seitenwechsel sackte Filip Mirkulovski nach einem Wurf zusammen. Die litauischen Unparteiischen stellten Vasko Sevaljevic nach Videobeweis hinaus, Mirkulovski spielte weiter. Trotz Unterzahl parierte Bozidar Simic den anschließenden Wurf von Cvetan Kuzmanoski, es wäre dessen fünfter Torerfolg gewesen. Den 17:17-Ausgleich von der Markierung ließ sich der Linksaußen aber nicht nehmen. Zu Beginn der 33. Spielminute war das Balkan-Duell somit wieder offen.
Allerdings gelang Mazedonien die Wende nicht. Die Montenegriner blieben knapp vorne und bauten zur Ende der Partie die Differenz auf +4 Tore aus.
Im letzten Gruppenspiel wartet Dänemark auf das Team von Kiril Lazarov. Nach der Partie ist die EM für Mazedonien zu Ende. Selbst ein Überraschungserfolg über die favorisierten Dänen würde Mazedonien keinen Platz in der nächsten Runde bescheren.
Das schlechte Abschneiden bei der EURO 2022 könnte Mazedonien auch den Weg zur nächsten WM deutlich erschweren. Durch die schlechte Platzierung die man in der Gesamtwertung der Tabelle erwartet, wird man für die WM Qualifikation kein Träger einer Gruppe oder Playoff-Entscheidung sein und wird schwerere Gegner als Kontrahenten auf dem Weg zur WM erwarten.