Umfrage: Mazedoniens Bürger nach einem Jahr NATO Mitgliedschaft enttäuscht


Die mazedonischen Bürger glauben, dass das erste Jahr der NATO-Mitgliedschaft des Landes keine Vorteile für das Land brachte, Mehrheit der Bürger würde sogar die Namensänderung wieder gerne Rückgängig machen!

Die NATO-Mitgliedschaft hat Mazedonien keine Vorteile gebracht - die mazedonische Wirtschaft wird es sich nicht leisten können, die laut NATO für das Militär erforderlichen 2% des BIP beiseite zu legen - der Optimismus hinsichtlich der EU-Mitgliedschaft nimmt ab, die Namensänderung hat nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. 

Dies sind einige der Schlussfolgerungen, die aus der Umfrage von der Agentur Market Vision vom 10. bis 16. Februar an einer repräsentativen Stichprobe von 1.200 Befragten durchgeführt wurden, hervorgehen. Der Urheber der Umfrage ist das mazedonische Portal MKD.mk.

Die Umfrage ergab unter anderem - neben den politischen Fragen, dass die Mehrheit der mazedonischen Bürger mit ihrer finanziellen Situation nicht zufrieden ist. Die meisten mazedonischen Haushalte (42,8 Prozent) sind in Bezug auf den Verbrauch begrenzt. Wirtschaftlicher dagegen sind 27,1 Prozent und geben an, dass sie sehr vorsichtig mit Geld umgehen. 6,5 Prozent der Befragten gaben an, dass sie beim Grundnahrungsmittelbedarf sparen, und 3,7 Prozent leben ohne Grundgüter oder in Armut. 16,4 Prozent der Bevölkerung leben laut der Umfrage ohne Konsumbeschränkungen.

"NATO Mitgliedschaft brachte keine Vorteile"

In Bezug auf das erste Jahr der Mitgliedschaft Mazedoniens in der NATO glauben 43,6% der Befragten, dass das Land von dieser Mitgliedschaft keinen Nutzen hat. 

15,1% der Befragten glauben, dass das Land einen Vorteil in Bezug auf die Sicherheit und Stabilität von außen gewonnen habe. An besseren Schutz und Unverletzlichkeit der Grenzen durch die Mitgliedschaft glauben 9,8% der Befragten. 

Nur 4,1% der befragten Bürger antworteten, dass Mazedonien durch die Mitgliedschaft wirtschaftlich profitierte und ausländische Kapitalzuflüsse generierte. 3,6% gehen davon aus, dass diese Mitgliedschaft eine Voraussetzung für die europäische Integration ist.



In Bezug auf die Steigerung der Militärausgaben gemäß NATO-Standards (2% vom Bruttoinlandsprodukt BIP) glauben mit 74,7% die große Mehrheit der Befragten, dass die mazedonische Wirtschaft dies nicht aushalten wird.

"Namensänderung brachte kein Resultat"

Die Namensänderung als Voraussetzung für die NATO- und EU-Mitgliedschaft ist das Thema, zu dem laut dieser Umfrage die mazedonischen Bürger sehr sensibel und enttäuscht sind. 

55,9 Prozent der Befragten beantworteten die Frage, ob wir nach der Namensänderung EU-Mitglied werden, negativ. 

38,9% der Befragten glauben das die Namensänderung dieses Resultat bringen wird. 

Die Erwartungen der albanischen Bürger aus Mazedonien sind höher (54,4%), und die Mehrheit der befragten Mazedonier (62%) hat diese Frage negativ beantwortet.


Für die Aussetzung der Verhandlungen mit der EU stimmt die Mehrheit der Befragten (72,3%) zu, dass der Hauptgrund die Blockade aus Bulgarien ist. 39 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es nicht mehr im Interesse der EU liegt, dass Mazedonien Mitglied wird, und dass ständig neue und weitere Gründe für Blockaden erfunden werden. 

Nur 19 Prozent der Befragten sind optimistisch und glauben, dass Bulgarien die Blockade nach ihren anstehenden Wahlen aufheben wird, und 18,8 Prozent der Befragten sind optimistisch, dass Mazedonien den Forderungen Bulgariens nachgeben und diese akzeptieren wird.


Das sich die Namensänderung für den NATO Beitritt nicht gelohnt hat, gaben 60,5% der befragten Bürger an. 30,7% antworteten, dass sich dieser Schritt der Regierung gelohnt habe.

Mehrheit der Mazedonier würde Republik Mazedonien der NATO und EU vorziehen!

Für eine Rückkehr des Namens Republik Mazedonien, auf Kosten des Verlusts der NATO-Mitgliedschaft, sprachen sich 58,1 Prozent der Befragten aus. Fast gleich so viele (58,7 Prozent) gaben die gleiche Antwort bezüglich einer EU-Mitgliedschaft an, sie würden lieber den Namen Republik Mazedonien vorziehen, als eine EU Mitgliedschaft. 



19,8 und 19,6 Prozent der Befragten sind dagegen bzw. verbleiben beim aktuellen von Zaevs Regierung auferlegten Namen 'Nordmazedonien'.

Auch hier unterscheiden sich je nach ethnischer Zugehörigkeit der Befragten die Antworten - für die Rückkehr des Namens und den Verlust der NATO- und EU-Mitgliedschaft sind von den Befragten Albaner in Mazedonien nur 37,6 Prozent. Während 68,5 der Befragten ethnischen Mazedonier gegen die Bezeichnung Nordmazedonien sind.

Verwendete und zitierte Quelle: MKD.mk