USA verurteilen Cyberkriminelle aus Russland und Mazedonien zu harten Gefängnisstrafen

 Die Vereinigten Staaten haben Staatsangehörige aus Russland und Mazedonien wegen ihrer Rolle bei einer transnationalen Cyberkriminalitätsoperation, die für den Diebstahl von 568 Millionen US-Dollar weltweit verantwortlich war, zu harten Gefängnisstrafen verurteilt, teilte das US-Justizministerium am 19. März mit.

Der 33-jährige Sergej Medwedew aus Russland und der 31-jährige Marko Leopard aus Mazedonien wurden zu zehn bzw. fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Beide hatten sich zuvor jeweils in der Anklage für schuldig bekannt.

Medwedew war Mitbegründer und Administrator von Infraud, einem kriminellen Online-"Unternehmen", das existierte, um seine Mitglieder und Mitarbeiter durch eine Vielzahl von kriminellen Handlungen wie Identitätsdiebstahl und Finanzbetrug zu bereichern, so das Justizministerium. Er wurde 2018 in Thailand festgenommen.

Der mazedonische Staatsbürger Marko Leopard fungierte als Webhost für Infraud-Mitglieder und half beim Verkauf illegaler Waren und Dienstleistungen.

"Die Enttarnung und Zersprengung einer Cyberkriminalitätsorganisation wie Infraud erfordert eine aggressive Verfolgung nicht nur derer, die personenbezogene Daten stehlen, verkaufen und missbrauchen, sondern auch derer, die die Internet Infrastruktur bereitstellen, die das funktionieren von Cyberkriminalitätsorganisationen ermöglicht", sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Nicholas McQuaid vom Justizministerium für Kriminalfälle.

"Die heutigen Urteile sollten als Warnung für jeden Webhost dienen, der bereitwillig nach einem schnellen Geld strebt - und dass die USA diese schlechten Akteure zur Rechenschaft ziehen, selbst wenn sie auf der ganzen Welt verstreut hinter einem Computerbildschirm arbeiten."

Der kriminelle Online-Marktplatz Infraud ermöglichte den Verkauf von gefälschten Dokumenten, gestohlenen Bank- und Kreditkontoinformationen sowie gestohlenen persönlichen Informationen/Identitäten in einem Zeitraum von fast sieben Jahren, bis sie 2018 von den Strafverfolgungsbehörden gestellt wurden.

Unter dem Motto "In Fraud We Trust" hatte der Online Marktplatz auf seinem Höhepunkt 10.000 Mitglieder und war damit einer der größten Fälle von Cyberkriminalität, die jemals vom amerikanischen Justizministerium verfolgt wurden - schreibt Radio Free Europe.

In einer aktualisierten Anklageschrift gab das Justizministerium im Dezember 2020 bekannt, dass 36 Personen wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an der Durchführung von Infraud angeklagt wurden.

In dieser Ankündigung hieß es, die internationalen Strafverfolgungsbehörden hätten 13 Angeklagte aus den USA, Australien, Großbritannien, Frankreich, Italien, dem Kosovo und Serbien festgenommen.


Verwendete und zitierter Quelle: Radio Free Europe