Fast 150 Schüler kehrten in Štip und Kočani nicht in die Schule zurück - ausgewandert!

 Einige Stühle blieben an den Schulbänken leer, weil manch Schüler nicht mehr in die Schule kam. Über 80 Schüler der Sekundar- und Grundschule Štip sind nach den (um ein paar Tage verlängerten) Winterferien nicht zur Schule wie üblich gegangen, weil sie mit ihren Familien ins Ausland ausgewandert sind. Am alarmierendsten ist die Situation in Grundschulen, insbesondere in der "Dimitar Vlahov" Schule, die sich in einem Viertel mit einer jüngeren Bevölkerung befindet. Von September bis Dezember baten dreißig Schüler in dieser Schule um ein Zeugnis, d.h. um "Abschlussdokumente".

„In den Mittelschulen haben wir 12 Schüler auf kommunaler Ebene ausgeschrieben, während die Situation in den Grundschulen besorgniserregender ist. Wir haben dort 69 Schüler ausgeschrieben, das heißt, für sie wurden Dokumente angefordert die man zum einschreiben in anderen Schulen benötigt“, sagte Snežana Saneva von der Gemeinde Štip.

Auch Kočani entgeht dem Negativtrend nicht. Die Zahl der Schüler vom ersten zum zweiten Halbjahr nur nach Auslandsaufenthalten ging um 63 zurück. Und dort sind die Grundschüler prozentual am höchsten. Die Hoffnung verlässt die Stadtverwaltung jedoch nicht. Die Praxis zeigt, dass ein Teil der Familien, die gegangen sind, zu ihren heimischen Gefilden zurückkehren.

„Irgendwo kehren etwa 20 bis 30 Prozent derjenigen, die weggehen, wieder zurück. Meistens wird die Abreise auf einen Monat angesetzt, da die Studierenden auch so lange vom Unterricht abwesend sein können. In dieser Zeit erfahren die Familien, ob sie bleiben oder zurückkehren“, erklärt Saneva.

Die Auswanderung, aber auch die "weiße Pest" (Geburten vs Sterberate) forderten ihren Tribut. In diesem Jahr wurde in Kočani das erste Baby erst am dreizehnten Tag des Jahres geboren, und laut der letzten Volkszählung sind in zwei Jahrzehnten etwa 200.000 Bürger aus Mazedonien abgewandert. Als die jetzige Regierung noch in der Opposition saß, organisierte man Proteste gegen die "Kriminelle Abwanderung" indem man unzählige Schuhpaare vor dem Parlament aufstellte. Man versprach "die jungen Leute im Land zu halten" und ihnen "eine Perspektive zu geben". Nichts von dem wurde umgesetzt, die Abwanderung verstärkte sich sogar in ihrer Amtszeit.


Verwendete und zitierte Quelle: Alfa TV